Pantone oder Euroskala 4c

Pantone….. das NonPlusUltra?

Wann macht es Sinn eine Pantonefarbe für mein Druckprodukt zu nutzen? Warum bringt es nichts, alle meine Produkte in Pantone drucken zu lassen? Auch wenn ich eine spezielle Logofarbe in einem Pantoneton habe?

Habe ich in meinem CoporateDesign eine Pantonefarbe, macht es natürlich Sinn diese auch bei all meinen Druck-und Werbeprodukten zu nutzen. Der Wiedererkennungswert soll ja funktionieren. Gerade wenn Sie viele Druckprodukte haben, sollte aber auch der wirtschaftliche Aspekt in Betracht gezogen werden. Pantonefarbe ist deutlich teurer.

Im Digitaldruck fast unmöglich zu realisieren, es sei denn der Drucker bestellt extra für Sie eine Tonerkartusche in Ihrer Pantonefarbnummer. Im Gegensatz zur herkömmlichen "Euroskala", auch bekannt unter 4c (für vier color) oder Bezeichnungen wie: 4/0, was nichts anderes bedeutet als eine Seite Vierfarbdruck (Euroskala) und die andere Seite unbedruckt. Bei 4/4 sind dann beide Seiten bedruckt - mit Euroskala.

Da Pantonefarbskalen mit 14 Grundfarben arbeiten, sind aber auch mehr Töne erreichbar und mischbar. Man spricht von einem größeren "Farbraum". 

Die Grundfarben der Euroskala sind Cyan (blau), Magenta (Rot), Yellow (gelb) und Black (schwarz). Alle anderen Farbtöne ergeben sich dann durch den Raster (siehe Bild).

Insbesondere möchte ich hier auf den Offsetdruck eingehen - das am häufigsten eingesetzte Druckverfahren für Flyer, Plakate, Visitenkarten, Kalender, Zeitschriften usw.

Bei kleinen Bestellmengen wird allerdings häufig im Digitaldruck produziert und bei besonders hohen Auflagen von Zeitschriften gibt es den Tiefdruck.

Moderne Offsetdruckmaschinen haben heutzutage oft mehr als nur vier Druckwerke. Damit ist das zusätzliche Drucken einer Sonderfarbe wie z.B. Pantone, Duftlack, Metallic oder HKS-Sonderfarbe nicht mehr der riesige Zusatzaufwand. Denn Ihr Druckprodukt geht trotz zusätzlicher Farbe nur einmal durch die Maschine. 

Nun aber zum eigentlichen Kernpunkt:

Was nützen mir die Mehrkosten für so eine Sonderfarbe - insbesondere Pantone, wenn es auf dem Druckprodukt kaum vom "normalen"  Euroskala-Druck zu unterscheiden ist bzw. der Gewinn an Farbreinheit und Brillanz (Wiedererkennungswert meiner Firmenfarbe) nur unwesentlich besser ist?

Wann passiert so etwas und warum?

Unterscheiden wir hier einmal nur ganz grob zwei Materialsorten für den Offsetdruck. Gestrichene Papiere (Kunstdruck, Bilderdruck) und Naturpapiere.

Gestrichene Papiere haben eine glattere, geschlossenere Oberfläche als Naturpapiere. Ich kann allerdings mit einem Tintenfüller o.ä. nur sehr schlecht auf einem gestrichenen Papier schreiben - eigentlich garnicht (je nach Strichqualität des Papiers). Es wird verwischen. Ein besonders gutes Beispiel wäre vielleicht eine Bonuskarte für einen Dienstleister. Auf der Vorderseite soll eine erstklassige Druckqualität mit der Pantonefarbe des Logos gedruckt werden. Auf der Rückseite soll gestempelt oder unterschrieben werden. Da die Vorderseite gestrichen ist (die Poren und raue Oberfläche des Papiers wurde durch den "Strich" = aufbringen von z.B. Kreide und Kunststoffdispersion geglättet und "geschlossen"), kann man darauf mit hoher Brillanz und Qualität drucken. Die Rückseite wurde nicht veredelt, damit sie beschreib- und bestempelter bleibt. Damit verliert aber auch der Druck an Brillanz, da die Druckfarbe auch in die Poren des Papiers einzieht (wegschlägt) und die Oberfläche rauer ist, kommt es zu mehr Lichtbrechung.

Hier würde ein konventioneller Vierfarbdruck vollkommen reichen. Für die glattere Vorderseite, welche die Werbebotschaft vermittelt, könnte man auch Pantone in Betracht ziehen.

Bei der Erstellung der Gestaltung oder auch im druckfertigen PDF kann mann noch einmal kontrollieren in welcher Farbe die Gestaltung angelegt ist und man kann sehen zu welchen Prozentsätzen eine Pantonefarbe in Eurofarbe umgewandelt würde (siehe Bild).

Es entstehen dabei natürlich immer Differenzen.

Vielleicht sollte man noch darauf hinweisen: je größer die Farbfläche - um so leichter kann man auch den Farbton erkennen. Handelt es sich nur um Text oder Linien, würde ich von den Mehrkosten für eine Pantonefarbe abraten.

Lassen Sie sich einfach im Bedarfsfall beide Optionen kalkulieren und ziehen Sie den Preisunterschied in die Entscheidung mit ein. Sind Sie sich nicht sicher, lassen Sie sich beraten!

 

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